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BWA lesen und verstehen

Die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) gibt Auskunft über die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens. Doch was kann ich daraus lesen?

Zahlenfriedhof oder nützlicher Helfer – die 5 wichtigsten Fragen rund um die BWA

Die betriebswirtschaftliche Auswertung gibt Auskunft über die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens. Doch was kann ich daraus lesen und wie kann die BWA bei der Steuerung meines Unternehmens helfen? Wir klären die wichtigsten 5 Fragen:

Frage 1: Wie lässt sich aus der BWA ableiten, ob mein Unternehmen gefährdet ist?

Durch regelmäßige Analyse der Entwicklung des Betriebsergebnisses können Sie mit Hilfe der BWA eine mögliche Gefährdung Ihres Unternehmens erkennen. Sinken Ihre Umsätze oder gar das Ergebnis, sollten Sie nach den Ursachen suchen. Kritisch wird es, wenn die Kosten im Verhältnis zum Umsatz stärker steigen. Dann ist die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unternehmens oftmals grundlegend gefährdet.

Frage 2: Wie genau spiegelt die BWA das Ergebnis meines Unternehmens wider?

Bei einer reinen buchhalterischen Erfassung von Geschäftsvorgängen, ohne Korrekturen und Anpassungen, kann die BWA schnell mal 20 % und mehr von der Realität abweichen. Erst mir korrekter Umsatzabgrenzung und Anpassungen beim Material oder Personal kann sie Ihr Unternehmensergebnis relativ genau widerspiegeln. Beachten Sie, dass es sich immer um eine stichtagsbezogene Auswertung handelt. Das Unternehmensergebnis könnte sich zwischenzeitlich wieder verändert haben.

Frage 3: Wie kann die Aussagefähigkeit meiner BWA verbessert werden?

Für eine qualifizierte BWA müssen wichtige Positionen korrekt abgegrenzt werden. Beispielsweise kann eine Berichtigung des Umsatzes durch die Bewertung von halbfertigen Arbeiten eine zentrale Rolle spielen. Abschreibungen sind monatlich  und nicht in einer Summe am Jahresende auszuweisen, denn ansonsten fallen Ihre Monatsergebnisse viel zu gut aus. Werden Ihre Materialrechnungen nach Einkauf erfasst, fehlen Lagerbestandsveränderungen, sodass kein Rückschluss auf den tatsächlichen Materialverbrauch gezogen werden kann. Auch Einmalzahlungen für Ihr Personal oder hohe Versicherungsprämien sind in einer qualifizierten BWA abzugrenzen und auf die Monate zu verteilen. Sprechen Sie mit Ihrem Berater alle Positionen der BWA durch und prüfen Sie, inwiefern die Aussagefähigkeit verbessert werden kann.

Frage 4: Kann ich die BWA eigentlich für das Controlling nutzen?

Ja, sie kann mit Einschränkungen als Controlling-Instrument genutzt werden. Berücksichtigen Sie dabei, dass es sich um Daten aus der Vergangenheit handelt. Zur Steuerung Ihres Unternehmens ist jedoch auch der Blick in die Zukunft maßgeblich. Deshalb sollten Sie eine Plan-BWA erstellen, um die monatlichen Ergebnisse den Planwerten gegenüber stellen zu können. Darüber hinaus sollte neben der Ertragslage auch der Blick auf die Liquidität nicht vernachlässigt werden. Nutzen Sie dabei eine Liquiditätsplanung.

Frage 5: Genügt die BWA zur Steuerung meines Unternehmens?

Für eine erfolgreiche Unternehmenssteuerung müssen Sie sich auch mit strategischen Fragstellungen beschäftigen. Sind Sie mit dem aktuellen Produktportfolio für die Zukunft gut aufgestellt? Müssen neue Produkte entwickelt werden? Wie stellen Sie Ihr Unternehmen auf Markttrends ein? Um langfristig erfolgreich zu sein, sollten Sie neben dem Blick auf den gesamten Betrieb auch tiefer gehende Analysen anstellen. Wie viel verdienen Sie mit welchen Produkten/Dienstleistungen/Kunden? Wie schaffen Sie es den geplanten Umsatz zu realisieren? Hierfür sind separate Kalkulationen anzustellen, bei denen die BWA nur bedingt weiterhelfen kann.

Quelle: NWB Datenbank, August 2017

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